Herr Franke, der stellv. Dienststellenleiter des Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege Archäologischer Denkmäler in der Dienststelle Nürnberg, hat per Mail darauf hingewiesen, daß durchaus historisch relevantes zu finden war.
Nachfolgend die komplette Nachricht:
Sehr geehrter Herr Böhm,
in Ihrer Darstellung zum Termin am Huppmann-Banse Areal schreiben Sie auf Ihrer Homepage: „historisch relevante Funde im Boden konnten keine gemacht werden“.
Es wurden sehr wohl archäologische Befunde vorgefunden, die durchaus ihre Bedeutung haben. Die vorgefundenen archäologischen Befunde und Schichten datieren vom Ende 13. Jhd. übers 14. Jhd. bis in die Neuzeit des 17./18. Jhd.
In diese Schichten waren folgende Befundarten anzutreffen: Gruben, Baugruben, Planierungen, Verfüllungen, Pflanzgruben, Fundamentmauern, Bauhorizonte, Ziegelsteinstrukturen und Steinsetzungen. Es fanden sich keine Spuren des 1388iger Stadtbrandes. Dies macht nach derzeitigem Kenntnisstand deutlich, dass die Besiedlung in diesem Areal nach 1388 einsetzt. Diese Aussage ist nicht minder bedeutend.
Das wurde beim öffentlichen Termin auch so dargestellt. Ich hoffe ich könnte Ihnen mit meinen Informationen weiterhelfen.
Für weitere Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Frank
stellv. Dienststellenleiter Nürnberg
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Archäologische Denkmäler
Referat B III, Mittelfranken/Schwabe
Dienststelle Nürnberg
Ich habe darauf geantwortet:
Sehr geehrter Herr Frank,
danke für Ihre Mail, mit dem durchaus berechtigten Hinweis, daß im Boden des Areals geschichtlich interessante Funde gemacht wurden. Ich finde diese Erkentnisse durchaus bemerkenswert und höchst interessant. An dieser Stelle möchte ich allerdings meine Formulierung relativ verstanden wissen.
Aus der reinen historischen Sichtweise sind Ihre Funde absolut relevant.
Allerdings haben Ihr Funde keinerlei Auswirkungen auf ein Bauvorhaben an dieser Stelle, es werden hier keine Grabungen stattfinden müssen, um Zeugnisse der Vergangenheit zu sichern, keine Maßnahmen werden ergriffen, um die gefühlte Ewigkeit des Siechtums an dieser Stelle unnötig zu verlängern.
Aus unserer Sicht, der Sichtweise der Bürgergruppe Feuchtwangen BGF e.V. ist es wichtig, daß an dieser Stelle etwas passiert, allerdings unter Berücksichtigung der Notwendigkeit, daß das historische Bild erhalten bleibt.
Das bedeutet nicht, daß jeder einzelne „alte“ Stein erhalten bleiben soll, Nein. Aber ein rücksichtsloser Funktionsbau, wie es bis vor kurzem noch die Ultima ratio der Stadt sein sollte, mit mehr Stilelementen aus der Welt des Minecraft und des Lego, als aus dem, was üblicherweise in historischen Stadtkernen zu erwarten ist…. Nein, das definitiv nicht.
Vielen Dank für Ihren korrigierenden Einwand. Ich werde Ihre Nachricht und meine Antwort hier zum Zweck der Transparenz an derselben Stelle veröffentlichen, sofern ich von Ihnen nichts anderes höre und verbleibe
mit freundlichen Grüßen,
Karsten Böhm
Bürgergruppe Feuchtwangen BGF e. V.
2. Vorstand